Die Grundlage der Initiative “Job Swapping | Internationaler Personaltausch von Musikbibliothekar*innen” ist das zunehmende Interesse von Musikbibliothekar*innen an beruflicher und sprachlicher Fortbildung durch Praxisaufenthalte in ausländischen musikspezifischen Sammlungen und Bibliotheken. Die Resonanz auf zwei Vorträge und Umfragen bei den AIBM- und IAML-Tagungen 2012 in Frankfurt/Main und Montreal belegen den Bedarf.
Ziele des Fachaufenthalts und Personaltauschs sind das Kennenlernen der gewählten Musikbibliothek und weiterer relevante Bereiche/Sammlungen am Ort, die Mitwirkung bei Tätigkeiten des Tauschpartners sowie die Bearbeitung eines speziellen Projektes. Partnergesuche und -angebote siehe Punkt 6.
Interessenten für Kurzaufenthalte sei das Gastgeberverzeichnis für Bibliothekare empfohlen. Für 1-3-tägige Besuchsreisen in internationale Bibliotheken gibt es die “Host Directory” – initiiert durch britische Bibliothekare – ohne zusätzliche Hotel- und Aufenthaltskosten. Zur Zeit sind es 169 Gastgeber in über 20 Ländern. Gastgebende Bibliothekar*innen sind willkommen.
(Quelle: DBV-Newsletter Nr. 3/2013)
1. Beteiligte Stellen:
Die Verantwortung für die Durchführung liegt bei den Tauschpartnern.
Ansprechpartnerin für Fragen:
IAML-Deutschland e.V.
Ines Pampel, SLUB Dresden/Musikabteilung
E-Mail: Ines.Pampel(@)slub-dresden.de
2. Ablauf
2.1. Vorkenntnisse
Voraussetzungen sind eine abgeschlossene Ausbildung sowie ein festes Angestelltenverhältnis, weiterhin eine mehrjährige musikbibliothekarische Berufserfahrung und eine gute Verständigungsfähigkeit mit Kenntnissen in Englisch oder in der Sprache des Gastlandes.
2.2. Organisation
Es wird empfohlen, mit der Planung des Vorhabens ca. ein Jahr vor dem gewünschten Aufenthaltstermin zu beginnen sowie folgende persönliche Überlegungen vor dienstlichem und privatem Hintergrund zu überlegen:
- Was möchte ich lernen?
- Was will ich erreichen für mich oder die Arbeitsstelle?
- Welcher Zeitraum ist sinnvoll?
- Welche Sammlung(en) oder Musikbibliothek(en) interessiert mich?
2.3. Arbeitgeber und Partnerbibliothek
Erkundigen Sie sich in der/den Institution/en Ihrer Wahl nach einer Praktikumsmöglichkeit und einem Interessen am Personalaustausch. Stellen Sie Ihrem Vorgesetzten Ihr Vorhaben vor und bitten Sie um Zustimmung.
2.4. Dauer
Den Zeitraum legen Sie eigenverantwortlich in Abstimmung mit dem Tauschpartner und den Arbeitsstellen fest.
2.5. Arbeit an ausländischen Musikbibliotheken
Erfahrungsgemäß erhalten Sie nach der Einführung in die Bestände und Geschäftsabläufe einfache Tätigkeiten, inklusive denen des Tauschpartners, übertragen. Wünschenswert wäre, wenn Ihnen die Arbeit an einem kleinen Projekt zugetraut wird. Ratsam ist die aktive Teilnahme an thematisch relevanten Vorträgen, Tagungen, Dienstbesprechungen und sonstigen Veranstaltungen vor Ort. Informieren Sie Ihre/n Betreuer/in auch über Ihre Wünsche, wenn Sie weitere Abteilungen oder musikrelevante Einrichtungen in der Nähe besuchen wollen.
3. Finanzierung
Mit der Personalabteilung sollte geklärt werden, ob im Fall eines Austausches das Gehalt wie bisher überwiesen wird. Im Idealfall garantieren die Bibliotheken die Bezahlung und Freistellung während des Austausches.
[neu: Die Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB) ist Ansprechpartnerin für Aktionsprogramme und Initiativen der Europäischen Kommission im Bereich der Berufs- und der Erwachsenenbildung. Anfang der 2000er Jahre bot LEONARDO DA VINCI (heute ERASMUS+) für berufliche Aufenthalte in Europa und zum Erwerb internationaler Kompetenzen Stipendien an.]
4. Versicherung
Die hier gemachten Angaben in Bezug auf die Versicherungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Jede/r Interessent*in sollte sich persönlich erkundigen.
4.1. Krankenversicherung
Bei bezahlter oder unbezahlter Freistellung erfolgt die Zahlung der Krankenversicherungsbeiträge wie zuvor, d. h. die Beträge werden vom Arbeitgeber abgeführt. Freiwillig Versicherte geben einen Dauerauftrag an die Bank. Benachrichtigen Sie Ihre Krankenkasse, dass Sie für einen bestimmten Zeitraum im Ausland tätig sind und schließen Sie bei Bedarf eine Auslandskrankenversicherung ab, die alle Notfälle abdeckt.
4.2. Arbeitsunfallversicherung
Mit dem Arbeitgeber ist zu klären, ob Sie als Angestellte auch während Ihres beruflichen Auslandsaufenthaltes bei der für Sie zuständigen Arbeitsunfallversicherung versichert sind und die Beträge hierfür abgeführt werden.
5. Wohnung
Die Musikbibliotheken, speziell die Betreuer, können bei der Suche nach einer Unterkunft (zur Miete) helfen, indem Sie via Rundmail bei Bibliotheksangestellten anfragen.
6. Einsatzorte und Partnersuche
Eine besondere Herausforderung stellen im europäischen und internationalen Kontext die transnationalen Kooperationen dar. Sie brauchen in der Regel Partner in anderen Ländern – bitte wenden Sie sich dazu persönlich an die jeweilige/n Musikbibliothek/en Ihrer Wahl.
7. Erfahrungsberichte
2013
Ines Pampel: Job Swapping als Chance. In: Forum Musikbibliothek Heft 2, 2013. S. 37 – 41.
Dr. Peter Horton/Ines Pampel: Dresden – London 2012. Personalaustausch als Chance: Eine Idee wird Erfolgsgeschichte. In: BIS – Das Magazin der Bibliotheken in Sachsen Heft 3, Jg. 6, 2013. S. 139 – 145.
(Stand 09.06.2020)